Viele haben ihn schon gehabt, den Ärger mit dem Nachbarn bzw. dem Mitmietern. Auch uns geht es da nicht besser. Unser lieber Mitmieter aus dem Erdgeschoß, ich anonymisiere ihn mal mit dem Decknamen Klaus, kann es einfach nicht lassen seinen Mitmenschen irgendwie auf die Nerven zu gehen.Gut Klaus ist vielleicht nicht mehr der Jüngste und auch schon eine ganze Weile in, ich vermute mal, Pension aber seinen Hass auf Menschen in meinem Alter kann ich mir nicht erklären. Dabei ist dieser Hass nicht einmal ausschließlich. Die Mitmieter aus dem ersten Stock reden kein Wort mehr mit ihm. Sogar der Vermieter hat keine Lust sich mit Klausi zu unterhalten oder gar die allwöchentlichen Beschwerdeanrufe entgegenzunehmen.Doch genau das ist der Knackpunkt. Unser Klaus liebt es sich, in welcher Form auch immer, zu beschweren. Vielleicht hat er auch genau deshalb schon die ganze Nachbarschaft rund um das Haus verklagt…Wir jedoch haben unsere eigenen Probleme mit ihm.
Beispiel 1.
Wir teilen uns den Waschkeller mit den anderen Mietern. Unsere Wäsche war dem werten Herrn nach dem Waschen nicht trocken genug, da unsere Waschmaschine angeblich viel zu langsam schleudert. Die Umdrehungszahl wäre falsch eingestellt. Da dies eine Katastrophe unermesslichen Ausmaßes ist regelt er das auch gerne mal selbst nach und ändert alle Einstellungen unseres Gerätes. Natürlich haben wir ihn darauf hingewiesen, dass uns das so nicht passt.Um jedoch weiteren Ärger zu vermeiden haben wir uns einen Trockner zugelegt. Einen Alten zwar, den wir für lau von meinen Eltern bekommen haben, aber immerhin ist er noch voll funktionstüchtig. Leider handelt es sich dabei um einen Ablufttrockner und einen entsprechenden Anschluss gibt es in der Waschküche nicht. Eigentlich kein Problem, denn für solche Fälle gibt es ja Kondensationsaufsätze. Oder heißt es Kondensatoraufsätze? Ich weiß es nicht. Auf alle Fälle haben wir so ein Ding, doch das reicht Klaus nicht. Ihm wird der Waschkeller (gefliest) zu feucht.Um die Feuchtigkeit abziehen zu lassen haben wir ihm angeboten die Fenster zu öffnen und dass wir im Keller sitzen bleiben und abwarten bis der Trockner fertig ist. Dummer Weiße müsste der alte Motzkopf dann aber seine Heizung hoch drehen um keine kalten Füße zu bekommen und genau das ist seine größte Sorge. Seiner Angst vor zu hohen Heizkosten muss sich das ganze Haus unterordnen. Daher hat er uns in all seiner Freundlichkeit und Güte auch gleich mal ein Angebot für einen neuen Trockner herausgesucht und auf das aktuelle Gerät gelegt.Danke Klaus…
Beispiel 2.
Wenn Klaus keine Zettelchen auf Trocknern hinterlässt nutzt er dafür auch gerne mal unseren Briefkasten. Gerade dann, wenn wir mal ein Wochenende, z.B. wegen Besuche bei den Eltern, abwesend sind und er uns nicht persönlich auflauern kann macht er es besonders gerne.In seiner letzten Stilblüte erinnerte er uns daran, dass wie die Hausordnung „vergessen“ haben und dass wir, wenn wir weiter in dem Haus wohnen wollen, gefälligst kehren und den Keller putzen sollten da seine Gattin und er keine Lust hätten „immer“ unsere Arbeit zu machen. Wenn wir dies tun würde und auch nur, wenn wir dies tun würden würden die beiden uns auch eine frohe Weihnacht (ich weiss, ist schon ein paar Tage her) wünschen. Außerdem sollten wir uns endlich daran halten das die Arbeiten der Hausordnung nur am Freitag oder Samstag durchgeführt werden dürfen.Na ja, dann Klaus…Wir wünschten dir auch eine frohe Weihnacht. Hoffentlich hat dir das Christkind einen Sack voll Erkenntnis geschenkt.
- Du lieber Klaus bist auch nur Mieter und wirfst niemanden raus.
- Wir arbeiten/studieren und du bist Renter. Es liegt in der Natur der Dinge, dass wir weniger Zeit haben als du.
- Den Keller haben du und deine Gattin auch nie gewischt.
- Du hast dich verplappert und zugegeben, dass die dir beim Fegen nie viel Mühe gibst.
- Laut Vermieter dürfen wir kehren und Putzen wann wir wollen.
- Wenn das Wetter die ganze Woche schlecht ist gehe ich nicht zum Kehren raus.
Beispiel 3
Noch lieber als Zettel und Briefchen verteilen lauert Klaus den Mitmietern auf. Er sieht und hört alles. Besser noch, er hat sich auch alles notiert. Wer wenn den Hof gekehrt hat oder nicht. Zu welchen Zeiten man die Treppe benutzt. Vermutlich weiss er sogar wie weit ich grade vom Randstein entfernt parke. So ist er, unser Klaus.Doch kann ich ihm das wirklich anlasten oder soll ich es mit seiner vermutlich jahrelangen aktiven Mitgliedschaft in der Staatssicherheit entschuldigen?Keine Ahnung…Anders als früher, wahrscheinlich durch das abhanden sein einer Obrigkeit, der Erich fehlt ihm scheinbar wirklich, ergreift er nun selbst die Initiative und stellt die Leute an die Wand… Entschuldigt… Zur Rede!Egal wie leise man an seiner Tür vorbei schleicht, er platzt hervor und springt in ins Treppenhaus und ausnahmslos immer hat er was zu meckern.
- Ihre Wäsche hängt zu lange.
- Sie haben den Keller überflutet.
- Die Mülltonne steht nicht im rechten Winkel zur Wand.
- Und so weiter…
Aber es gibt ein Licht am Ende des Tunnels: Wir ziehen um.Jedoch den Trockner, der ihn so ärgert, schenke ich den Nachmietern!
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